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Freitag, 01. Februar 2008

Der erste Tag

Von virtuellekatzenhaus1, 20:11

Als Manu am Donnerstagabend mit Diesel ankam, hatte er bereits eine halbe Odyssee hinter sich, nachdem er von seinem alten Plätzchen über den Tierarzt (bei dem er mehrfach mit der Spritze traumatisiert wurde) zu uns kam, war er entsprechend verängstigt. Die Unterseite unseres Bettes anerbot ihm zu Beginn daher eine sichere Zuflucht für die erste Stunde. Zwischen Bettkasten und Lattenrost, quetschte er sich eingeschüchtert rein.
Nachdem uns Manu liebenswürdigerweise mit Instruktionen und dem kompletten Katzenzubehör versorgt hatte und uns dann verliess, wendete ich mich klein Diesel unter dem Bett zu. Ich wendete meine altbewährte Methode an und half dem Kleinen zu seinem neuen Glück etwas nach – ich hob die Matratze und griff ihn mir. Er liess mich ohne grosse Abwehr walten, sodass ich schliesslich auf dem Sofa Platz nahm und ihn auf meinem Schoss platzierte. Binnen weniger Sekunden entspannte sich Diesel und er begann zu Schnurren wir eine Motorsäge. Dieses Schnurren hielt dann auch an, bis er allmählich Lust verspürte sein neues Revier zu erkunden. So spazierte er anfänglich noch etwas nervös und schreckhaft durch die Wohnung.
Ich begann in der Zwischenzeit mit dem Aufbau des Kratzbaums. Da stand Diesel plötzlich hinter mir und interessierte sich erst zaghaft, dann intensiv für das Konstrukt. Er verschwand sogleich in dem mittleren Teil des Kratzbaums, in dem kleinen Höhlenbau, wo er sich sicher fühlte, mich jedoch daran hinderte den Rest des Baums aufzubauen. Sein anfänglicher Kampf mit dem Federspielzeug (oder wie sich das Teil nennt) wurde abgelöst von seiner allmählichen Müdigkeit, die ihn nach seinem harten Tag überkam. Schliesslich schlief er während fast drei Stunden durch, bis zu dem Zeitpunkt wo mein Partner und ich uns zu Bett legten.
Für Diesel fing der Tag jetzt erst an und er erkundete auf leisen Samtpfoten die Wohnung. Einzig als er im Katzenklo sein Geschäft verrichten musste, hörte ich ihn fleissig scharen. Abgesehen davon, war es zu meinem Erstaunen die ganze Nacht still, überhaupt bin ich verblüfft wie anständig er sich für ein noch relativ junges Büsi gibt. Er hat noch keine Anstalten gemacht, auf einen Tisch hoch zu springen oder durch irgendwelche Sprints Gegenstände runterzuholen (Holz alängä).
Dennoch wurde ich so gegen vier in der Früh von einer vermeintlichen Motorsäge geweckt, welche sich unmittelbar neben meiner Schulter befand. Ich realisierte im Halbschlaf sofort, dass es Diesel war, der sich an mich lehnte und die Nähe suchte. Ich kraulte ihn ein wenig und schlief dann wieder ein. Welch ein schönes Gefühl dies auch für mich war!

Nun blicke ich auf einige Stunden mit einem sehr verspielten, unheimlich liebesbedürftigen Kater zurück, der mir und auch meinem nicht katzenerfahrenen Partner das Herz bereits gebrochen hat. Diese Erkenntnis führte dann schliesslich auch dazu, dass es mir heute Morgen besonders schwer fiel an die Uni zu fahren um den Kleinen den ganzen Tag alleine zu lassen.
Als ich dann heute Abend zuhause ankam, sass Diesel hinter dem Küchenfenster, wer weiss, um dass Geschehen draussen zu beobachten oder abzuwarten dass eines von uns beiden nachhause kommt… In diesem Moment sitze ich auf dem Sofa, den Laptop auf meinem Schoss, die Motorsäge lehnt sich schnurrend an meinen Oberschenkel.

 

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